BRD aktuell: Altenheimbewohner machen Platz für Flüchtlinge

18. Oktober 2022 18:15

Was tun geschäftstüchtige Altenheimbetreiber, wenn sie ihre Zimmer nicht an Menschen aus der Zielgruppe loswerden? Sie suchen sich andere "Kundschaft"! So geschehen im "Seniorenheim am Klostergarten", im idyllischen Oberschweinbach. Laut BILD hätten hier 137 Pflegebedürftige Platz, es stehen allerdings fast 60 Zimmer leer. Müssen zugunsten von Flüchtlingen umziehen: Hannelore Gärtner (l.) und Ursula Hellwig (beide 83) vor ihrem Heim
Foto: Robert Gongoll

Natürlich könnte man - wenn man denn wollte - älteren Menschen günstige Angebote machen. Da dabei wahrscheinlich aber nicht genug Geld herüberkommen würde, hat man andere Bewohner ins Auge gefasst. Flüchtlinge gibt es mehr als genug und ihre Unterbringung erweist sich seit Jahren als Lizenz zum Gelddrucken.

Vorbereitet wurde die Aktion in aller Stille. Vor etwa zwei Wochen wurde sie aber doch bekannt. Wie der Merkur berichtete, gab Rathauschef Norbert Riepl während einer Bürgerversammlung auf Frage eines Anwohners die Information, dass bis zu 80 Flüchtlinge demnächst in das genannte Seniorenheim einziehen könnten. "Das Landratsamt nutzt jede Chance, wenn ein großes Objekt angeboten wird", so Riepl.

"Flüchtlinge verdrängen Pflegebedürftige aus ihren Zimmern - kann das gut gehen?"

"Rundgang über das schöne Gelände des Schloss Spielbergs in Oberschweinbach" - vor sechs Jahren war noch einmal das "Seniorenheim am Klostergarten" geplant.

Zu dieser Frage ringt sich BILD durch. Dabei sind es nur fünfzehn Bewohner, die umziehen mussten, angeblich völlig freiwillig. Trotz der Probleme, die das Zusammenleben im Demenzkranken auf einem Flur mit sich bringt, ist es gelungen, den Betroffenen ein paar positive Worte abzuringen:

Zwei befragte ältere Damen geben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Zugezogenen aus der Ukraine - darunter viele Frauen und Kinder - etwas Leben ins Heim bringen: "Auf die freuen wir uns", sagt Ursula Hellwig, "wir mögen Kinder, sind neugierig." Möge die Hoffnung in Erfüllung gehen, kann man nur wünschen.

Für den zuständigen Landrat Thomas Karmasin (CSU), gibt es angeblich keine andere Möglichkeit als die Einquartierung im Pflegeheim: "Ich muss nahezu wöchentlich 50 Personen unterbringen, damit sie nicht erfrieren oder verhungern." Da bleibe "keine andere Chance", als dass jetzt auch Pflegebedürftige für Flüchtlinge zusammenrücken. Wirklich?

Würde man all diejenigen, die in den letzten Jahren ausreisepflichtig geworden sind, abschieben, wäre sicher auch woanders Platz. Aber wem sage ich das! (sp)

Mal schauen, welche Berichte demnächst aus Oberschweinbach kommen. Hoffentlich nicht solche, wie sie in den Polizeiberichten stehen:

KÖRPERVERLETZUNG: VERSUCHTE TÖTUNGSDELIKTE: VOLLENDETES TÖTUNGSDELIKT:

Quelle: